OPIS
In der `Kritik der praktischen Vernunft` (1787) begrü,ndet Kant seinen wohl bekanntesten Lehrsatz, den Kategorischen Imperativ: `Handle so, daß, die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten kö,nne`. Das Bewuß,tsein dieses Grundgesetzes der praktischen Vernunft ist nach Kant ein `Faktum der reinen Vernunft`, dem sich niemand verschließ,en kann, und in diesem Faktum sieht er den - nicht weiter herleitbaren und keiner weiteren Herleitung bedü,rftigen - Beweisgrund der Wirklichkeit unserer Freiheit, den die `Kritik der reinen Vernunft` auf dem Felde der theoretischen Vernunft zwar fordern, aber nicht beibringen konnte. Neben den Schriften David Humes, der sich um eine empirische Begrü,ndung allgemeingü,ltiger ethischer Grundsä,tze bemü,hte, gilt Kants Ansatz eines rein rational begrü,ndeten fü,r jedermann verbindlichen Moralgesetzes bis auf den heutigen Tag als ein starkes und maß,gebliches Argument fü,r die Grundlegung einer rationalen Kriterien genü,genden und daher allgemein verbindlichen Ethik. Diese Neuausgabe des Textes hä,lt sich strikt an die Fassung der ersten Ausgabe von 1787, d.h. Lautstand, Diktion und die - typisch Kantische - Interpunktion des Originals werden auch dort bewahrt, wo sie heutigen Regeln nicht mehr entsprechen. Lediglich veraltete orthographische Schreibungen und offensichtliche Fehler in der Interpunktion wurden korrigiert, da sie die Lesbarkeit des Textes unnö,tig erschweren. Lesarten und Korrekturvorschlä,ge spä,terer Ausgaben sowie die Eintragungen in Kants Handexemplar wurden berü,cksichtigt oder angemerkt, soweit sie nach dem Stand der neueren Kantforschung noch Beachtung verdienen, und im kritischen Apparat ausgewiesen. Die Einleitung gibt Auskunft ü,ber die Entstehung und die Verortung der Schrift in Kants Gesamtwerk und ihre Rezeption, Sachanmerkungen, Register und eine ausfü,hrliche Bibliographie geben weitere Hilfen zur Erschließ,ung der Bedeutung des Werkes.