OPIS
Interkulturalität wird als literatur- und kulturwissenschaftlicher Forschungsansatz seit dem letzten Jahrzehnt derart extensiv verwendet, dass es schwerfällt, eine übergreifende Klammer - insbesondere im Hinblick auf die theoretische Reflexion - zu finden. Jedenfalls bietet er nach wie vor und entfaltet zugleich ein ergiebiges Instrumentarium für die mehr-dimensionale Auseinandersetzung mit kulturellen Phänomenen, die den Menschen seit jeher begleiten. Im Zeitraum der zunehmenden Globalisierungsprozesse zum einen, zum anderen erneut wachsender nationalistischer Tendenzen wird der Einzelne jedoch als Individuum und als Mitglied verschiedener Gemeinschaften vermehrt und bewusster mit diesen Erscheinungen konfrontiert. Das Potential des interkulturellen Ansatzes scheint demnach noch lange nicht ausgeschöpft zu sein.